Asthma bronchiale - Arzt-Zentrum-Wittenbach

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Asthma bronchiale

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Was ist Asthma?           

Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Bronchien, die über drei verschiedene Mechanismen zur Verengung der Bronchien führen kann. Bei Reizung der Bronchien kann erstens eine vermehrte Schleimbildung und / oder zweitens eine Schwellung der Schleimhaut und / oder drittens eine Verkrampfung der Bronchien ausgelöst werden. Diese Mechanismen werden durch z.B. Kälte, Pollen, Stäube oder Infekte in Gang gesetzt. Das Leitsymptom ist Luftnot. Die Luftnot kann von kaum bemerkbar (Einschränkungen nur bei starker körperlicher Belastung) bis hin zu lebensbedrohlicher Atemnot in Ruhe führen. Asthma ist derzeit nicht heilbar, aber die Verengung der Bronchien ist behandelbar, also reversibel (im Gegensatz zur COPD).
Jeder Asthmatiker sollte immer ein Notfallmedikament bei sich führen. Ausserdem ist es sinnvoll zumindest die Medikation der nächst höheren Therapiestufe (siehe unten) im Besitz zu haben, da selbst bei lang anhaltenden Remissionen (=Besserungen) plötzlich Verschlechterungen auftreten können.
Das Asthma bronchiale kann nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden. Ich möchte Ihnen eine Einteilungen vorstellen. Diese gilt nur für Erwachsene. In der Tabelle ist die Einteilung nach Schweregrad dargestellt.

Tabelle:
StufeBeschreibungSymptome
FEV1 bzw. PEF
in % vom Soll
1
    
intermittierend
    
Tag: bis 1 × pro Woche
Nacht: bis 2 × pro Monat
    
min. 80 %
2
    
persistierend, leicht
    
Tag: < 1 × täglich
Nacht: > 2 × pro Monat
    
min. 80 %
3
    
persistierend, leicht
     
Tag: täglich
Nacht: 1 × pro Woche
    
60-80 %
4
    
persistierend, schwer
    
Tag: ständig
Nacht: häufig
    
kleiner 60%
    
Tabelle 1: Asthma bronchiale Einteilung nach Schweregrad
    
Das Ampelsystem

Trotz korrekter Medikamenteneinnahme kann es beim Asthma jederzeit zu einer Verschlechterung kommen. Diese Situationen zu beherrschen, ist insbesondere für Eltern eines betroffenen Kindes sehr schwer. Oft kann eine Verschlechterung gar nicht richtig selbst erfasst werden.
Das Ampelsystem dient auch dazu, bei gutem Zustand Medikamente einzusparen.


Was benötigt man dazu?

Sie benötigen ein sogenanntes "
Peak-Flow-Meter". Dieses Gerät misst, welche Luftmenge Sie maximal in einer Sekunde ausatmen können. Es ist wohl jedem klar, dass man durch eine enge Röhre eine geringere Luftmenge als durch eine weite Röhre in einer bestimmten Zeit pusten kann. So geht es auch den Bronchien. Sind diese verengt, gelangt weniger Luft hindurch. Und das kann man mit dem Peak-Flow-Meter messen:
Zunächst sollten Sie durch mehrfache Messung mit dem Gerät bestimmen, wie hoch Ihre Bestmarke ist. Das sollten Sie natürlich bei voller Gesundheit (nach Benutzung Ihrer Asthmamittel!) messen. Den Bestwert setzen Sie gleich 100%. Bei Kindern sollte diese Bestimmung regelmässig wiederholt werden.
  • Grüner Bereich  = "Alles ist gut" = Bereich zwischen 80 und 100%. In diesem Bereich können Sie nach geraumer Zeit versuchen Medikamente zu reduzieren.
  • Gelber Bereich = "Achtung" = Bereich zwischen 50 und 80% (Kinder: 65 bis 80%) Jetzt müssen Sie die Medikamente laut Stufenplan steigern! (Nötigenfalls über mehrere Stufen hinweg)
  • Roter Bereich = "Notfall" = Bereich unter 50% (Kinder: unter 65%). Ihre Bemühungen haben leider nicht gereicht - Sie müssen zum Arzt!
    
Warnsymptome für Verschlechterungen

 
  • Verbrauch an "Notfallspray" höher
  • Husten und Auswurf
  • Anstrengungs-Luftnot
  • Nächtliche Hustenanfälle
  • Luftnot über Tag und besonders in der Nacht
  • Erkältung
  • Obiger Ampelbereich wechselt auf nächst tiefere Stufe
Therapie nach Asthmastufe

    Stufe1:
  • Vermeiden von Triggern (Auslösern)
  • Anwendung eines Reliever-Spray (schnellwirkendes Spray - z.B. Salbutamol) nur dann, wenn Sie es benötigen
  • Stufe 2:
  • zusätzliche und regelmäßige Einnahme eines Kortison-Sprays (Controller) in niedriger Dosis empfohlen
  • Stufe 3:
  • Zusätzlich lang wirksames Beta-2-Sympathomimetikum-Spray verordnet werden (z.B. Salmeterol)
  • Alternativ kann die Dosis des Kortison-Sprays gesteigert oder
  • die Therapie um weitere Substanzen (z.B. Montelukast) ergänzt werden
  • Stufe 4: Bei andauernden Beschwerden trotz
  • richtiger Anwendung der Stufe 3-Therapie
  • zusätzliche Einnahme von Kortison in Tablettenform
WirkstoffklasseWirkstoffPräparatKombipräparat
    
Kurzwirksame Beta2-Sympatho-Mimetika
rasche Erweiterung der Bronchien
Fenoterol
--
Berodual ®
Salbutamol
Ventolin ®, Salamol ®
Ipramol ®, Dospir ®
Terbutalin
Bricanyl ®
--
    
Langwirksame Beta2-Sympatho-Mimetika
lang anhaltende Erweiterung der Bronchien
Formoterol
(schnell)
Oxis ®
Symbicort ®
Salmeterol
(langsam)
Serevent ®
Viani ®
    
Kortison (Controller)
setzt die übersteigerte Abwehr herab
Beclomethason
BECLO Orion ®
--
Budesonid
    
Pulmicort ®
Symbicort ®
Fluticason
Axotide ®
Viani ®
Ciclesonid
Alvesco ®
--
    
Anticholinergika
erweitern die Bronchien
Ipratropiumbromid
Atrovent ®
Berodual ®
    
    
Antihistaminika
antiallergisch
Loratadin
Desloratadin ® Aerius ®
--
Cetirizin
Levocetirizin ®, Zyrtec ®
--
    
Leukotrien-Rezeptorantagonisten
antiallergisch
    
Montelukast
Montelukast-Mepha ®
Singulair ®
--
Biologica
Antikörper unterbinden Signalwege
Mepolizumab
(bei schwerem eosiniphilen Asthma)
Nucala ®
(Preis 1600 CHF alle 4 Wo.)
(Preis 1600 CHF alle 4 Wo.)
--
Reslizumab
(noch nicht in CH verfügbar / zugelassen)
--







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